Eine kurze Anleitung zur Wahl der richtigen Lösung zum Testen von Stromsystemen

Auf der Suche nach einer Lastbank sind Sie sicher schon einmal den Begriffen „ohmsch“ und „induktiv“ begegnet. Um die Spezifikationen einer Lastbank festlegen zu können, müssen Sie den Unterschied zwischen den verschiedenen Lasttest-Lösungen kennen und wissen, welche für Ihre jeweilige Anwendung am besten geeignet ist.

Was ist eine ohmsche Lastbank?

Eine ohmsche Lastbank simuliert elektrische Lasten für Generatoren und Notstromsysteme. Bei Probeläufen, bei denen nur der Motor in Betrieb genommen wird, sowie bei allgemeinen Motorwartungsarbeiten eignet sich eine ohmsche Lastbank ideal zum Reinigen von Motoren von Kohlenstoffablagerungen. Sie ist die gängigste und kostengünstigste Option für die vorbeugende Wartung.

Was tut eine ohmsche Lastbank?

Eine ohmsche Lastbank simuliert die Betriebslast, die eine Stromquelle im tatsächlichen Bedarfsfall bereitstellen müsste. Bei kontrollierten Systemtests simuliert diese Last reale ohmsche Verbraucher wie z. B. Glühlampen und Wärmelasten sowie die ohmsche Komponente bzw. den Leistungsfaktor Eins von magnetischen Lasten (Motoren, Transformatoren). Eine ohmsche Lastbank wandelt elektrische Energie mithilfe von Leistungswiderständen in Wärme um, die anschließend mittels Gebläsekühlung abgeführt wird.

Für welche Anwendungen wird eine ohmsche Lastbank verwendet?

Ohmsche Lastbänke können für ein breites Spektrum von Anwendungen eingesetzt werden, wie zum Testen von Turbinen, rotierenden USV-Anlagen und Generatoren in Branchen wie der Schwerindustrie und der Fertigung. Darüber hinaus dienen sie der Wartung in kritischen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Rechenzentren.

Reicht eine ohmsche Lastbank aus, um mein System vollständig zu testen?

Es ist wichtig zu beachten, dass bei vielen Anwendungen ohmsche Lasten nur einen kleinen Teil des Gesamt-Stromverbrauchs ausmachen. In Rechenzentren zum Beispiel sind es in der Regel nur Heiz- und Beleuchtungsanlagen, die rein ohmsche Lasten darstellen. Andere Aspekte des Rechenzentrum-Betriebs führen jedoch auch zu induktiven Lasten. Diese weisen einen nacheilenden Leistungsfaktor (pf) von gewöhnlich ca. 0,8 auf, der bei rein ohmschen Tests nicht berücksichtigt werden kann.

Was ist eine induktive Lastbank?

Mit einer induktiven Lastbank kann ein System nicht unter Volllast getestet werden. Stattdessen werden mit ihr praxisnahe Szenarien für eine induktive oder kapazitive Last simuliert – je nachdem, welche Last für die jeweilige Anwendung relevant ist. Sie nutzt einen Leistungsfaktor von 0,8 bei 75 % der Last. Eine ohmsche Lastbank hat im Vergleich dazu einen Leistungsfaktor von 1,0 und ermöglicht Tests unter Volllast. Eine induktive Lastbank wandelt Strom in ein Magnetfeld um und kann Spannungsänderungen widerstehen, was dazu führt, dass der Strom im Stromkreis der Spannung vorauseilt.

Für welche Anwendungen wird eine induktive Lastbank verwendet?

Induktive Lastbänke können zur Beurteilung transienter Lasten, zur Lastverteilung sowie zum Testen der Leistung von Wechselstromgeneratoren eingesetzt werden. Diese Art von Tests eignet sich für Ausrüstung, die durch Elektromotoren oder andere elektromagnetische Geräte beeinflusst wird. Hierzu können Anwendungen wie motorbetriebene Geräte, Transformatoren und Kondensatoren gehören, was induktive Lastbänke zu einer echten Möglichkeit für die Telekommunikations-, Solar-, Fertigungs- und Bergbaubranche macht.

Was ist eine ohmsch-induktive Lastbank?

Diese Lösung vereint sowohl ohmsche als auch induktive Elemente in einer Lastbank. Das System kann auch umgeschaltet werden, um rein ohmsche oder induktive (nacheilender Leistungsfaktor) Tests zu ermöglichen.

Die induktiven Lasten, die bei ohmsch-induktiven Tests verwendet werden, zeigen, wie ein System mit einem Spannungsabfall in seinem Regler zurechtkommt. Dies ist insbesondere für Anwendungen wichtig, bei denen Generatoren parallel betrieben werden (z. B. in größeren Unternehmensinfrastrukturen wie in großen Telekommunikations- oder Rechenzentren), da hier ein Problem mit einem Generator die Funktionsfähigkeit der anderen Generatoren im System beeinträchtigen kann. Dies ist etwas, was mit rein ohmschen Tests nicht machbar ist.

Warum ist eine ohmsch-induktive Lastbank die beste Wahl?

Eine ohmsch-induktive Lastbank kann zum Testen eines Generators bei 100 % seiner Nenn-Scheinleistung verwendet werden. Diese Art von Lasttests liefert ein Bild davon, wie gut ein Gesamtsystem Änderungen in Lastmustern standhalten kann, während es dem Leistungsniveau ausgesetzt ist, das unter realen Betriebsbedingungen typischerweise auftreten würde.

Idealerweise sollten alle Generatoren mindestens jährlich mit einer ohmsch-induktiven Lastbank und einem Leistungsfaktor von 0,8 getestet werden, damit sie unter realen Notfallbedingungen einsatzbereit sind. Wird eine rein ohmsche Lastbank (Leistungsfaktor 1,0) eingesetzt, sollte das Testintervall erhöht werden, damit sichergestellt ist, dass das System im Notfall keine Probleme verursacht.

Was ist eine Gleichstrom-Lastbank?

Neben den oben genannten Haupt-Lastbanktypen können Gleichstrom-Lastbänke dazu eingesetzt werden, eine präzise Last für die Entladung von Batterien bereitzustellen. Sie können Ampere und Spannung folgen, über eine Spannung von 24 bis 700 V DC verfügen und eine Leistung von 10 bis 664 kW aufweisen.

Warum eine Lastbank verwenden? Hauptvorteile

Einen Generator einem Lasttest zu unterziehen, bietet Gewissheit

Ein Notstromsystem unter Volllast zu testen, bietet die Gewissheit, dass der Generator selbst im Worst-Case-Szenario unter den schwierigsten Bedingungen einwandfrei funktioniert. Regelmäßige Lasttests können die Lebensdauer und Zuverlässigkeit eines Generators erhöhen.

Lasttests beugen Kohlenstoffablagerungen in der Abgasanlage vor

Nicht verbrannter Kraftstoff in einem Notstromgenerator kann die Abgasanlage verstopfen und zu übermäßiger Feuchtigkeit im Motor führen. In Folge kann aus dem Auspuff eine schwarze dickflüssige Substanz austreten. Dies wird Wet Stacking genannt. Um dem vorzubeugen, kann einem Generator mithilfe einer Lastbank Volllast angelegt werden. Der Motor wird so dazu angeregt, mehr Kraftstoff zu verbrennen, und es lagern sich weniger Kohlenstoffpartikel in der Abgasanlage ab.

Tritt aus dem Auspuff bereits Flüssigkeit aus, verdunstet die übermäßige Feuchtigkeit während des Lasttests, was die Motorleistung verbessert und die Lebensdauer des Systems verlängert.

Abgasbehandlung

Wenn ein Generator durch einen Lasttest dazu gezwungen wird, unter Volllast zu laufen, wird die Abgasanlage ausreichend stark beansprucht, um die Spitzenleistung zu verbessern.

Hotspots und Komponenten-Probleme identifizieren

Das Anlegen von induktiven Lastbedingungen an Parallelsysteme stellt eine ideale Gelegenheit dar, den Zustand von elektrischen Anschlüssen, Kabeln, der Verschienung und anderen Komponenten zu überprüfen. Ebenso kann, wenn möglich, während der Testphase Infrarot verwendet werden, um im System Hotspots zu erkennen.

Machen Sie den ersten Schritt in Richtung effizientes Testen von Notstromsystemen

Für genauere Unterstützung bei der Wahl der richtigen Lastbank für Ihre Anwendung sprechen Sie noch heute mit unserem Expertenteam unter +49 (0)5673 913 787 oder senden Sie eine E-Mail an lastbank.de@crestchic.com.