Die jährliche Ausfallanalyse des Uptime Institute für das Jahr 2023 (Annual Outages Analysis 2023) ist erschienen und in Sachen Notstromversorgung ist die Botschaft eindeutig: Generatoren sind zuverlässig, erfordern jedoch eine regelmäßige, geplante Wartung, Kraftstoffkontrollen sowie Tests

Die Empfehlung kommt, nachdem die Resilienz-Umfrage des Instituts im Jahr 2023 ergeben hatte, dass knapp ein Drittel der Betreiber in den letzten drei Jahren an ihrem Standort von einem schweren Ausfall aufgrund eines Problems mit der Stromversorgung betroffen war. Diese Zahl war ähnlich hoch wie im Jahr 2022, was bedeutet, dass sich die Wartung der Generatoren in den Rechenzentren kaum verbessert hat.

Paul Brickman, kaufmännischer Leiter bei Crestchic Loadbanks, kommentiert:

„Der Ausfall der USV ist bei weitem die Hauptursache für Netzausfälle im Rechenzentrumsmarkt. Führende Organisationen der Branche wie das Uptime Institute weisen bereits seit Jahren auf die Wichtigkeit der Generatorwartung und -prüfung hin.

Die neueste Forschung zeigt, dass hinsichtlich der Anzahl der auftretenden Stromausfälle kaum Fortschritte gemacht werden. Es muss mehr getan werden, um diese vermeidbaren und finanziell desaströsen Ausfälle zu reduzieren.“

Die Kosten für Ausfälle nehmen zu

Netzausfälle geschehen in der Regel plötzlich und sind binär, d. h. der Strom fließt oder eben nicht. Sie können sich auf den gesamten Standort erstrecken und haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Servicebereitstellung.

Laut dem Uptime Institute kann die Wiederherstellung der Stromversorgung zügig vonstattengehen. In vielen Fällen jedoch kann es Stunden dauern, bis IT-Systeme neu gestartet wurden und Datenbanken vollständig synchronisiert sind. Dieser Verlust an Gerätschaft kann bedeuten, dass Rechenzentren ihre SLAs nicht erfüllen können, bis ein vollwertiger Ersatz installiert ist.

Ganze 40 % der Netzausfälle werden durch einen Ausfall der USV verursacht und sind, laut der Analyse aus dem Jahr 2023, heute so kostspielig wie noch nie. In der letzten weltweiten Umfrage des Uptime Institute gab ein Viertel der Befragten an, dass ihr letzter Ausfall zu Kosten von mehr als 1 Million US-Dollar in direkten und indirekten finanziellen Verlusten geführt hat.

Weitere 45 % sagten, dass ihnen ihr letzter Ausfall zwischen 100.000 US-Dollar und 1 Million US-Dollar gekostet hat – eine Zahl, die am Steigen ist.

Warum nehmen die Kosten für Ausfälle zu?

Das Uptime Institute nennt eine Reihe von Faktoren, die zu den Kosten beitragen, einschließlich Inflation, Strafzahlungen, Verstöße gegen SLAs, Arbeitskosten, Gebühren für den Notfallservice und Ersatzteile. Der wichtigste Grund ist laut dem Institut die wachsende Abhängigkeit der wirtschaftlichen Tätigkeit der Unternehmen von digitalen Diensten und Rechenzentren. Der Verlust kritischer IT-Dienste bedeutet aus diesem Grund fast immer augenblicklich einen gestörten Geschäftsbetrieb und Einnahmeausfälle, inklusive Entschädigungszahlungen, Geldstrafen und entgangenen Geschäftsmöglichkeiten, sodass sich Kosten schnell auf viele Millionen US-Dollar belaufen können.

Tatsächlich bekennt sich das Uptime Institute dazu, keine Durchschnittskosten für Ausfälle zu berechnen. Das Geschäft und die Auswirkungen eines Ausfalls sind so unterschiedlich, dass jedes Jahr eine Handvoll von Ausfällen so groß ist, dass durch sie das Gesamtbild verzerrt wird.

Der Preis wird weiter steigen

Die Abhängigkeit der Wirtschaft von digitalen Diensten und damit von immer stärkeren SLAs wird auch in Zukunft weiter zunehmen, was Ausfälle finanziell noch desaströser machen könnte. Höhere Bußgelder und steigende Entschädigungszahlungen an Kunden, die von den Serviceunterbrechungen betroffen sind, werden die Auswirkungen weiter verstärken.

Vorbeugung ist die beste Medizin

Angesichts der steigenden Kosten für Ausfälle und des augenscheinlichen Mangels an Fortschritten bei der Vermeidung von Ausfällen, die durch Probleme bei der Stromversorgung verursacht werden, sollten Rechenzentrumsbetreiber die Warnung des Instituts ernstnehmen und eine regelmäßige, geplante Wartung, Kraftstoffkontrollen sowie Tests durchführen.

Paul weiter: „Als führende Autorität in puncto Leistungsfähigkeit digitaler Infrastruktur hat das Uptime Institute deutlich gemacht, dass Notstromgeneratoren gut gewartet werden und betriebsbereit sein müssen. Um dies zu erreichen, sollten Rechenzentrumsbetreiber auf Lastbänke zurückgreifen und diese gemäß einigen einfachen Best-Practice-Leitlinien einsetzen, um sicherzustellen, dass der Strom im Falle eines Ausfalls auch weiterhin fließt.“

Best-Practice-Tipps für planmäßige Lastbanktests

Bei ohmsch-induktiven Lastbanktests führen Sie Tests jährlich durch

Sämtliche Generatoren sollten mindestens jährlich mit einer ohmsch-induktiven Lastbank und einem Leistungsfaktor von 0,8 getestet werden, damit sie unter realen Notfallbedingungen einsatzbereit sind. Alle Aggregate (wenn mehrere eingesetzt werden) sollten acht Stunden synchron laufen gelassen werden. Ist dies nicht möglich, sollten sie mindestens drei Stunden laufen.

Bei rein ohmschen Lastbanktests führen Sie Tests zwei bis viermal pro Jahr durch

Wird eine rein ohmsche Lastbank verwendet, sollte die Testhäufigkeit auf zwei- bis viermal pro Jahr mit einer Dauer von jeweils drei Stunden pro Test erhöht werden. Mit der Durchführung dieser Tests und Wartungen werden Kraftstoff-, Abgas- und Kühlsysteme sowie der Isolationswiderstand des Wechselstromgenerators effektiv getestet und Systemprobleme auf sichere und kontrollierte Weise entdeckt, ohne dass die Kosten eines größeren Störfalls oder eines ungeplanten Ausfalls entstehen.

Warum ist ein ohmsch-induktiver Ansatz am besten? 

Diese Art von Lastbank kann sowohl ohmsche als auch induktive Lasten testen und liefert daher ein sehr viel klareres Bild davon, wie gut ein Gesamtsystem Änderungen im Lastmuster standhalten kann, während es dem Leistungsniveau ausgesetzt ist, das unter realen Betriebsbedingungen typischerweise auftreten würde.

Darüber hinaus zeigen die induktiven Lasten, die bei ohmsch-induktiven Tests verwendet werden, wie ein System mit einem Spannungsabfall in seinem Regler zurechtkommt. Dies ist besonders wichtig an einer Universität, wo Generatoren – sollte es zu einem Stromausfall kommen – im Parallelbetrieb laufen. Ein Problem mit einem Generator kann hier das ordnungsgemäße Funktionieren von anderen Generatoren im System verhindern oder sogar dazu führen, dass diese überhaupt nicht funktionieren. Dies ist etwas, das mit rein ohmschen Tests einfach nicht machbar ist.

Beginnen Sie noch heute mit der planmäßigen Generatorwartung

Das Uptime Institute empfiehlt die planmäßige Durchführung von regelmäßigen Tests an allen Generatoren. Wenn Sie Unterstützung bei der Einführung eines Wartungsplans oder weitere Informationen zu den richtigen Lastbänken für Ihre spezifischen Anforderungen benötigen, wenden Sie sich noch heute an das Team von Crestchic.

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